Klar und berührend ist die Stimme. Und diese geht nie verloren in der Klangarchitektur ihrer Band, sie tanzt zwischen schweren Moog-Bässen und epischen Klavierklängen und findet sich oft im Unisono mit der Posaune wieder. Ein feines Sensorium für das Eigenleben der Töne, genauso wie die bestimmte Resistenz gegen die Profanierung der eigenen Kunst zur Ware, beseelen die Musik von Listen to Leena. Die Songwriterin und ihre auf jeweils (gefühlt) zehn bis dreihundert Instrumenten gleichzeitig brillierenden Mitmusiker treten nicht an, um Erwartungen zu erfüllen. „I am here to be heard and I am so close to you“ singt Leena und formuliert damit gleichsam hohe Ansprüche an ihr Publikum. In ihren poetischen Texten traut sich Leena vor ins Leben, in eine Welt fernab der toten Stereotype. Eine solche Ästhetik kann sich nun freilich nicht damit begnügen, plump ihre Wahrheit zu verkünden – vielmehr lässt sie Leena zwischen den Worten ihre eigenen Wege finden. Ganz sanft sprengt sie einem die Schädeldecke weg, sodass endlich dahinter die Sterne sichtbar werden.